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>> Frühlingserwachen am Landhausplatz

02/04/2012
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Landhausplatz Innsbruck
LAAC Architects | Stiefel Kramer architecture | Christopher Grüner

Der historisch junge Eduard-Wallnöfer-Platz mit seinen vier Denkmälern präsentierte sich über viele Jahre als Zwischenraum, Leerstelle, Platzhalter – ein Nebenschauplatz im Zentrum der Stadt Innsbruck. Die Denkmäler wurden nach dem Konzept der „ARGE asteludin/stiefel kramer/grüner“ freigelegt, der Platz gelichtet und damit geöffnet, neue Blickbeziehungen und Zusammenhänge erschlossen und so der Blick geschärft. Begehbarkeit und Wegeführung ergeben sich aus der Modulierung der Topographie, welche auf räumliche und funktionale Gegebenheiten und Anforderungen reagiert.

Der Chef der stärksten Oppositionsfraktion,  Fritz D. ortete kurz vor Fertigstellung eine „Missgeburt“, der Platz sei „unnötig wie ein Kropf“. Der veredelte Spezialbeton wirke „gleißend“, kritisierte D. Man könne den Platz nur mit einer Skibrille betreten, er sei „eine Mondlandschaft“. Super, meinen jedenfalls die Skater, Biker und Rollerblödler. Für „Europas größten Skateboardplatz“ habe die Stadtverwaltung um 97.000 Euro sogar eine eigene Kehrmaschine angeschafft werden müssen.

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Do’s and Don’ts für Skater am Landhausplatz.“Free Landhausplatz“ erarbeitete einen Verhaltenskodex dieser soll für Ordnung am Platz sorgen, denn „Eines muss klar sein: Der Landhausplatz ist kein Skatepark, sondern ein urbaner Ort der Begegnung für alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Jedoch wird hier ein einzigartiger Weg beschritten. Anstatt sofort reflexartig Verbote zu verhängen, wird versucht, mit Hilfe des Kodex Kompromissmöglichkeiten zu finden, mit denen alle Beteiligten gut leben können.“

 

Die Topographie wird im städtischen Kontext durch ihre Materialisierung und Funktion zur urbanen Plastik. Diese zeigt sich als Körper mit haptisch hochaktiver Oberfläche – eine offene Plastik die Platz und Weg ist. Die gespeicherte Zeit des Platzes gerät wieder in Fluss. Urbane und landschaftliche Typologien werden in eine begehbare Bodenplastik übersetzt – eine Bühne für das Land in der Stadt.

Eine urbane Bodenplastik. Begehbarkeit und Wegeführung ergeben sich aus der Modulierung der Topographie, welche auf räumliche und funktionale Gegebenheiten und Anforderungen reagiert. Eine Topographie sanfter Hügel erstreckt sich über den Platz und setzt bildhaft einen landschaftsartigen Gegenpol zur Umgebung.

Die Textur des Oberflächenbelages wechselt in teils fließenden, teils abrupten Übergängen je nach Nutzungsanforderung von rauh bis zu hochglanzpoliert. So entstehen vielfältig nutzbare Freiflächen, Hügel, Brunnen, „Podeste“ für Denkmäler, Sitzgelegenheiten. Sitzbänke sind unter den zahlreichen Baumgruppen verteilt.

Infrastrukturelemente für die Organisation unterschiedlichster Veranstaltungen werden in die Elemente der Topographie integriert. Die in Gruppen verteilten Ahorne sorgen, in naher Zukunft, vor allem im Sommer für ein erholsames Klima, durch ihr Schattenspiel für visuelle Erholung. Der Verlauf der Jahreszeiten kommt durch kontrastreiches Grün im Frühling und Sommer und eine leuchtend-farbige Atmosphäre im Herbst besonders zur Geltung und lässt den hellen Platz übers Jahr ganz unterschiedlich erscheinen.

Eine gezielte Bestrahlung der hellen Bodenplastik wirft indirektes Licht in die Umgebung zurück und leitet Passanten sicher über den Platz. Das reflektierende Licht vom Boden verhindert unbeleuchtete Stellen, die Denkmäler nehmen sich zurück.

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