>> Schnitt durch die Sehpyramide ______
Das Bild ist ein ebener Schnitt durch die Sehpyramide.
Architekturfotografie in 3 Austellungen | Wien Bozen Innsbruck
„Der Photographenapparat kann ebenso lügen wie die Setzmaschine.“
Keine Worte eines Fotografen aus der Photoshop-Ära – nein, Bertold Brecht sagte das, ein Literat,
und zwar schon Anfang der 30er Jahre – zu einer Zeit also, als von Bildmanipulationen am Rechner noch nicht einmal geträumt werden konnte.
„Wenn ich das Haus wäre: Beim echten Verständnis einer Fotografie mit noch so objektivem Anspruch käme ich an der fotografierenden Person nicht vorbei. Die so genannte Lüge ist eine zwangsläufige Begleiterscheinung, und zwar eine der Umsetzung des Räumlichen ins Flächige, auch eine des allseits Sichtbaren ins persönlich Erlebte und eine des Äußeren ins Innere. Die Lüge ist eine Nebenwirkung der Fotografie, das Kleingedruckte auf dem Beipackzettel eben, den eine jede Kamera haben müsste. Ursprünglich ist die Fotografie nämlich zu ganz anderem angetreten, sie sollte die Realität nachbilden. Und die sollte doch – wie es immer wieder hieß – irgendwie sichtbar sein.“ [aus „die Kunst der Architekturfotografie“]
„Für mich ist die Metamorphose von Höhe, Breite und Tiefe auf eine zweidimensionale Fläche
ein magisches Erlebnis, das mir eine Ahnung von der vierten Dimension vermittelt, nach der ich
von ganzem Herzen suche.“ Max Beckmann
ERSCHAUTE BAUTEN.
Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie
>> MAK Wien | 7.12 – 22.4.2012
Kunst/Architektur/Design sowie deren Schnittstellen zu thematisieren, disziplinübergreifend zu verbinden und zu erforschen, ob – und wie – sie transformiert werden können ist ein zentrales Anliegen des MAK. Die aktuelle Ausstellung ERSCHAUTE BAUTEN beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunstfotografie sowie ihrer Wirkung auf das Verständnis von Architektur und stellt die wechselseitige Beeinflussung der beiden Kunstrichtungen dar.
>> Ö1 Kulturjournal zur Ausstellung
ERSCHAUTE BAUTEN. Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie versammelt in erster Linie Werke der einflussreichsten zeitgenössischen Künstler, die mit ihren Fotografien in den letzten Jahren einen Wandel der Sichtweise und des Stellenwerts der Fotografie bewirkt haben. Ihr prüfender und oft kritischer Blick auf Architektur feiert dennoch diese Architekten und die zukunftsweisende Bedeutung der Bauten. Sowohl Künstler als auch Ausstellung konzentrieren sich auf Bauten des 20. und 21. Jahrhunderts mit Kultstatus, darunter Werke von Proponenten der Moderne wie Frank Lloyd Wright, Erich Mendelsohn, Berthold Lubetkin und der Tecton Group, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, Philip Johnson und Ernst Plischke sowie zeitgenössischer Architekten wie Frank O. Gehry, Herzog & de Meuron, Kenzo Tange und Peter Zumthor. Neben den genannten Architekten kommt in dieser Ausstellung Rudolph M. Schindler besondere Bedeutung zu.
In acht Themenkreise – Restaurierung, Reanimation, Wohnen, Utopische Visionen, Dekonstruktion, Fragmentierung, Kritik und Systemanalyse – unterteilt, greift die Ausstellung sowohl für die Kunstfotografie als auch für die Architektur relevante Diskurse auf. So bietet ERSCHAUTE BAUTEN. Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie ein breites Spektrum von Anreizen und Fragestellungen für Kunst-, Architektur- und Designinteressierte.
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Walter Angonese gesehen von Günter Richard Wett
>> Galerie Prisma Bozen | 6.12 – 23.12.
Die bedeutenden architektonischen Ausformungen des Architekten Walter Agonese werden in dieser Ausstellung durch das Auge des Fotografen Günter Richard Wett beleuchtet und verbildlicht. Nicht der Architekt gibt vor, wie seine Objekte zu sehen sind, sondern der Fotograf macht sich sein ganz persönliches fokussiertes und gefiltertes Bild.
>> „Amol eppas ondorsch“ | Interview von a palaver mit Walter Agonese
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Martin & Werner Feiersinger: italomodern
>> aut Innsbruck | 14.10 – 18.2.2012
Es ist nicht die zeitlose Moderne, die Martin und Werner Feiersinger interessiert, vielmehr sind es Bauten, die klarer Ausdruck jener Phase des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs sind, in der man – mitunter heute naiv anmutend – an die architektonische Gestaltbarkeit der Zukunft glaubte. Ihr Fokus liegt auf Unikaten, auf experimentellen, wenn auch nicht unbedingt spektakulären Architekturen, die sie aufspüren und fotografisch dokumentieren. Über die Jahre entstand so eine umfangreiche Materialsammlung zu Projekten, die vor allem eines verbindet: ihre formale und konstruktive Mehrdeutigkeit.
Die Ausstellung „italomodern“ bietet nun erstmals einen umfassenden Einblick in diese Bestandsaufnahme der italienischen Architekturszene der Nachkriegszeit, ihrer gegensätzlichen Gruppierungen und Haltungen. Entlang einer thematischen Gliederung werden zahlreiche Projekte von Neorealisten, Rationalisten, Brutalisten und Organikern mittels aktueller Fotografien und neu gezeichneter Pläne vorgestellt.
Zur Ausstellung erscheint im Springer Verlag die gleichnamige Publikation „italomodern. Architektur in Oberitalien 1946–76“.