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>> Bauen mit Holz | Wege in die Zukunft __

18/11/2011

Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft |  Ausstellung, 10.11.2011 – 05.02.2012

Pinakothek der Moderne | Architekturmuseum München

Vertreter der modernen Architektur sahen lange Zeit im Holz ein konventionelles Material, das nicht in der Lage sei, neue und zeitgemäße Konzepte auszudrücken. Diese Abwertung von Holz gegenüber Materialien mit einem angeblich stärkeren technischen und modernen Ausdruck ist durch die jüngsten Entwicklungen im Holzbau völlig obsolet geworden. Im Gegenteil: Holz kann heute geradezu als der Exponent und Garant eines zukunftsorientierten Bauens bezeichnet werden.

Vor einiger Zeit hat eine junge Architektengeneration – vor allem aus Vorarlberg – damit begonnen, den alten Baustoff Holz auf seine zeitgemäßen Verwendungsmöglichkeiten hin abzuklopfen. Mittlerweile ist daraus so etwas wie ein Boom des Holzbaus geworden, eine Renaissance der Holzarchitektur. Das Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne in München nimmt das „Internationalen Jahr der Wälder“ zum Anlass, um die aktuelle Holzbauszene genauer unter die Lupe zu nehmen.

>> Interview mit Kurator Hermann Kaufmann | BR

Mit Holz lassen sich die vielfältigsten Konstruktionen realisieren – das altvertraute Material wird, wie aktuelle Holzbauprojekte zeigen, mit ästhetischem Gewinn und Zeitersparnis für moderne Bauten verwendet: sei es für Niedrigenergiehäuser, Hochhäuser oder Gewerbeanlagen. Diigitalisierte Verarbeitungsmethoden haben eine Fülle von neuen Formen und Elementen hervorgebracht, die als Fertigbauteile serienmäßig herstell- und einsetzbar sind.

Holz hat nicht nur große technologische Potenziale, sondern vor allem ökologische. Von der Natur produziert und ohne die Umwelt zu belasten, wächst dieser Rohstoff nach – zumindest da, wo eine auf Nachhaltigkeit setzende moderne Forstwirtschaft am Zuge ist. Etwa ein Drittel der Erdoberflkäche ist gegenwärtig mit Wäldern bedeckt, sie binden Kohlendioxid und setzen Sauerstoff frei und sind für das Klima lebenswichtig. Holz künftig stärker für den Hausbau zu verwenden, das heißt: unsere Sauerstoffresourcen, die großen Waldflächen, zu erhalten und zu pflegen – und darüber hinaus in den Bauten all das CO 2 in unseren Städten und Dörfern zu binden, das sonst in die Atmosphäre gelangt.

Die Vereinten Nationen haben 2011 zum »Internationalen Jahr der Wälder« ausgerufen. In diesem Kontext zeigt das Architekturmuseum München zusammen mit dem Fachgebiet Holzbau der TU München in einer großen Ausstellung »Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft« die technischen, ökonomischen und gestalterischen Möglichkeiten des Materials. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz ein „Multitalent“ zwischen Natur und Technik: Es ist materialisierte Solarenergie, Kohlenstoffspeicher sowie universeller Bau- und Werkstoff, so Kuratur Hermann Kaufmann
In der begleitenden wissenschaftlichen Publikation werden die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Materials von neun renommierten Fachautoren analysiert.

50 international ausgewählte Beispiele veranschaulichen die neuen digitalen Fertigungsmethoden und die architektonische Vielfalt moderner Holzkonstruktionen vom Niedrigenergiehaus über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau.
Die Ausstellung läuft bis 5. Februar 2012.

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