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PORSCHE Ferdinad GT3 RS | by Hannes Langeder
Findige Österreicher haben einen Porsche GT3 RS konsequent auf Leichtbau getrimmt. Der Rennbolide, der mit ursprünglich 450 PS den Sprint von 0 auf 100 km/h in atemberaubenden 4,0 Sekunden schafft und bis zu 310 km/h schnell ist, wurde total abgespeckt. ULC (Ultra light construction) nennen die Ferdinand-Konstrukteure die spezielle Bauweise. Ein radikaler Ansatz, bei dem nicht benötigte Bauteile schlicht weggelassen werden. Resultat: Ein revolutionäres Fahrzeuggewicht von lediglich 99,637 Kilo!
„Das Problem mit dem Fahrrad ist ja, dass man immer gegen die Autofahrer ankämpfen muss. Fahrräder und Autos sind fast immer Gegner. Der Ferdinand wird im ersten Moment als Kollege wahrgenommen und erst mit der Zeit kommt man drauf, dass er doch etwas ganz anderes ist.“ Trotzdem ist das Feedback durch die Bank nur positiv. „Auch Autofahrer zücken das Handy zum Fotografieren – man kommt sich gleich sehr prominent vor.“ Hannes Langeder ist Künstler, der in der Vergangenheit verschiedene Radprojekte umsetzte.
Er ist der langsamste, aber auch leichteste Porsche und sorgt für mehr Aufsehen als jeder andere Porsche – vielleicht weil er gar kein Porsche ist, der „Ferdinand GT3 RS“. „Das RS steht für Radsport“, erklärt Hannes Langeder, der Erbauer des Fahrrad-Porsches. Den Unterbau hat er von einem Spezialisten für Liegeräder zugekauft: „Vorne ist das Rad gefedert, damit nicht ein Rad in der Luft hängt, wenn man auf einer unebenen Straße fährt. Der Ferdinand hat 30 Gänge – also mehr als jeder herkömmliche Porsche – und Hinterradantrieb.“ Weil der Fahrer auf der rechten Seite das rechte Hinterrad antreibt und jener, der links sitzt, das linke, konnte auf eine komplizierte Hinterachse mit Differentialgetriebe verzichtet werden. „Bergauf wird die Übersetzung irgendwann zum Problem, weil es keine Zahnkranzl mehr gibt, mit denen wir den Ferdinand hätten kürzer übersetzen können.“
Der Oberbau besteht aus Elektroinstallationsmaterial. „Mit einem Heißluftföhn habe ich Rohre und Kabelkanäle so hingebogen, wie ich sie brauche und sie dann mit der Heißklebepistole und Paketband zusammengeklebt.“ Ursprünglich wollte Langeder den Ferdinand, wie seine Kunstobjekt-Fahrräder zuvor, mit Luftpolsterfolie aufbauen, kam dann aber wieder davon ab.
Warum es unbedingt ein Porsche sein musste, erklärt Langeder so: „Der Porsche ist für mich so ein archetypisches Fahrzeug: Den gibt es schon so lange in der Form, und dann ist da die Nähe zum Käfer. Und bei der Form eines Porsche kann auch beim Nachbauen nicht viel schiefgehen. Ich hab ein schnelles Fahrzeug genommen, weil ich wusste, dass es sehr langsam sein wird. Es ist ja noch langsamer als Fahrräder. Alles, was sich auf der Straße bewegt, ist schneller als der Ferdinand. Nicht nur die goldene Hülle drückt Luxus aus, sondern auch das langsam Sein. Auch die Leute, die mitfahren, beeindruckt die Langsamkeit. Am Anfang würde man gerne schnell fahren, aber mit der Zeit, wenn es anstrengend wird, merkt man, dass es die Langsamkeit erst ausmacht.“
genialer beitrag….cooles design