>>Vorstoß in den Weltenraum_________
Der Vorstoß in den Weltraum – Max Valier
Vor fast genau 82 Jahren, am 5. Juli 1927 wurde unter Beteiligung des Südtiroler Raketenpioniers Max Valier in Breslau der Verein für Raumschifffahrt (VfR) gegründet – ein kleiner Rückblick anlässlich des runden Jahrestages zur Mondlandung:
“Max Valier unterscheidet sich grundlegend von anderen Männern der Rakete: er war Astronom – nie hat er im Sold eines Kriegsministeriums und nie für kriegerische Zwecke an der Rakete gearbeitet; er glaubte, dem Frieden auf Erden zu dienen, indem er den Blick der Menschen in die Weiten des Weltalls lenkt”. Walter Boeltz
Der Astronom Max Valier wurde 1895 in Bozen als Sohn des Bäckermeisters Edmund Valier geboren, er war Schriftsteller und Pionier der Raketentechnik. Laut Aufzeichnungen begeisterte sich Max Valier schon in jungen Jahren für die Astronomie und für Fluggeräte. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte er seinen ersten astronomischen Artikel.
Nach seinem Abitur am Franziskanergymnasium Bozen im Jahre 1913 begann Max Valier mit dem Studium der Astronomie, Meteorologie, Mathematik und der Physik an der Universität Innsbruck. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde er 1915 zum österreichischen Militär eingezogen. Dort diente er anfangs als Wetterbeobachter, später in der Luftaufklärung mittels Fesselballons und ab 1917 in der Flugzeugerprobung. Nach dem Krieg nahm Valier seine Studien nicht mehr auf, sondern arbeitete als Wissenschafts- und Science-Fiction-Autor. U.a. veröffentlichte er die Erzählung „Spiridion Illuxt“, in der er die Atombombe vorhersah. 1923 wurde Valier durch Hermann Oberths Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ inspiriert, eine allgemein verständliche Abhandlung zur Raumfahrt zu schreiben. Mit Oberths Unterstützung entstand 1924 „Der Vorstoß in den Weltenraum„, in dem ein Programm zur Entwicklung der Raketentechnik beschrieben war. Dieses Werk wurde ein großer Erfolg, 6 Auflagen erschienen bis 1930.
Ab 1928 entwickelte Valier zusammen mit dem Autoindustriellen Fritz von Opel die ersten Raketenwagen und -schlitten, die mit Feststoffraketen betrieben wurden. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten (von Opel sah die Raketenversuche hauptsächlich als Werbeaktion) wurde die Zusammenarbeit aber bald wieder eingestellt. Valier entwickelte nun Flüssigtreibstoffraketen. Mit diesen gelang ihm 1929 auf dem zugefrorenen Starnberger See ein Geschwindigkeitsrekord von über 400 km/h. 1930 starb Max Valier durch eine Explosion während des Probelaufs einer Rakete. Wernher von Braun hat die Arbeit von Max Valier fortgeführt und den Vorstoß der in den Weltraum mit den Flüssigtreibstoffraketen Saturn V Wirklichkeit werden lassen.
- „Wenn die Raketen erstmal oben sind,
- wen schert’s, wo sie ‚runterkommen,
- Das ist nicht meine Abteilung“,
- Wernher von Braun.